Im Winter kommt es vor, dass man das Essen nach draussen verlegt
Was ich hier in Mexiko von Anfang an mochte, war das Klima. Die Sonne scheint gefühlt jeden Tag. Denn auch wenn es mal bewölkt ist, ist es nicht so grau und dunkel wie in der Schweiz. Die Tage, an denen es bereits morgens regnet, kann man an einer Hand abzählen.
Ausserdem sind die Temperaturen in Mexiko Stadt sehr ausgeglichen. Tagsüber haben wir nie unter 15°, aber auch sehr selten über 30° Grad Celsius. Die durchschnittliche Temperatur liegt am Nachmittag bei 23° Grad. Zwiebel-Look ist das ganze Jahr angesagt, denn an der Sonne ist es immer warm, wenn nicht sogar heiss, aber am Schatten oder drinnen eben nicht immer.
Eigentlich haben wir nur zwei Jahreszeiten, wobei ich die nicht unbedingt Sommer und Winter nennen würde, sondern eher Regen- und Trockenzeit. Die Trockenzeit beginnt im Oktober/November und dauert bis ungefähr April, während die Regenzeit im Mai beginnt und im September/Oktober aufhören sollte.
Regenzeit bedeutet aber nur, dass es jeden Nachmittag kurz und dafür heftig regnet. Als ich nach Mexiko kam, konnte man quasi die Uhr danach stellen. Von 17 bis 19 Uhr regnete es, davor und danach war es trocken. Da wir aber auch in diesem Land nicht vom Klimawandel verschont werden, ist auch hier das Wetter extremer geworden. Es kann also gut mal den ganzen Nachmittag oder sogar den ganzen Tag regnen. Aber wenn es regnet, dann wird meist gleich alles überschwemmt. Eigentlich sind es auch eher Gewitter. Im August/September haben diese Gewitter oder Regentage oft mit den Wirbelstürmen zu tun, die an der Küste vorbeiziehen. Selbst in der Regenzeit scheint jedoch die Sonne immer noch circa 7 Stunden täglich.
Ab Oktober wird die Luft kühler, im Schatten braucht man bereits eine Jacke, und da die Sonne tiefer steht, heizt sie die Häuser nicht mehr gleich auf. Die Wände bestehen aus Stein oder Ziegelsteinen, isoliert sind die Häuser nicht wirklich und Heizungen gibt es auch nicht. So kann es also in den Wintermonaten drinnen schon recht ungemütlich werden. Erstaunlicherweise gewöhnt sich unser Körper ein Stück weit daran und für den Rest gibt es warme Socken, dicke Pullover, Wolldecken, Bettflaschen und zur Not auch kleine Heizkörper. Im Winter kommt es dann aber auch mal vor, dass man das Essen nach draussen an die Sonne verlegt, wo es wärmer ist.
Der schneebedeckte Vulkan Iztaccíhuatl (24. November 2023)
Auch wenn manche Einheimischen etwas anderes sagen, schneien tut es in Mexiko City nicht. Jedenfalls nicht so, wie wir das in der Schweiz kennen. Die nahegelegenen Vulkane bedeckt es im Winter aber sehr wohl hie und da mit Schnee und mit dem blauen Himmel im Hintergrund sehen sie so spektakulär aus, dass sie es sogar in die Nachrichten schaffen.
Ungefähr von März bis Mai kommt dann gleich der Hochsommer, wo man den ungemütlichen Winter schnell wieder vergisst und täglich mit sehr warmen Temperaturen verwöhnt wird. Besuchern empfehle ich daher immer den März als beste Reisezeit, wer es aber lieber kühler mag, für den ist auch Dezember bis Februar ideal.